Dienstag, 17. Juni 2014

Interior-Inspo: Über Badezimmer und Dankbarkeit.


Eine Frage, die ich mir seit einer Woche stelle. Jeden Morgen, jeden Abend. WO ist es denn, unser neues Bad? Ganz ganz langsam kommt es am Horizont in Sichtweite.

Zuerst wurden alle Fließen und der Boden, sowie Waschbecken, Badewanne und Toilette rausgerissen. Eine ziemlich laute und sehr staubige Angelegenheit. Wer hätte gedacht, dass der Baustaub seinen Weg aus dem Badezimmer durch die geschlossene Schlafzimmertür und die geschlossene Kleiderschranktür zwischen meine T-Shirts findet? Ich nicht.








Aber in Sachen Handwerker habe ich mich sowieso als blutiger Anfänger entpuppt: So habe ich es tatsächlich geglaubt, als mir der Termin Dienstag, 8.00 als Beginn durchgegeben wurde. Die Handwerker kamen nicht, waren auch 9.30 noch nicht da. Ich rufe also an, um mich zu erkundigen. Vielleicht haben sie sich ja verfahren oder hatten einen Unfall. Nein - den Handwerkern ging es gut. Der Termin wurde einfach nur verschoben. Das hatte man wohl vergessen mir mitzuteilen. Da machste nix - ich müsste froh sein, wenn sie am nächsten  Morgen kommen würden, hat mir der Chef der Firma dann gesagt. Aha....na dann: Eins, zwei, drei, gute Laune.

Am nächsten Morgen sitze ich wieder pünktlich um 8.00 da und warte. Auf die Handwerker. Die kommen auch schon um 9.20. Ich rufe mir ins Gedächtnis, dass ich dankbar bin sein muss und setze ein strahlendes Lächeln zur Begrüßung auf. Ein klitzekleiner Teil von mir hofft auf eine klitzekleine Entschuldigung wegen der Verspätung. Kommt aber nicht. Also weiter dankbar sein. Auch als die Männer mir erklären, dass sie nicht - wie vereinbart - Freitag fertig werden, sondern erst am darauf folgenden Mittwoch, oder doch erst am darauf folgenden Freitag...ich bin dankbar. Und innerlich am Kochen. Niemand außer mir scheint sich die Frage zu stellen wie und wo wir in den kommenden 10 Tagen duschen werden und welche Toilette wir benutzen. DANKBARKEIT. Ich sehe das Wort förmlich in Großbuchstaben vor meinem inneren Auge.




Als ich Abends nach Hause komme, gibt es kein Badezimmer mehr. Alles weg. Keine Dusche. Nix, nada, niente. Nun ja...vor der Arbeit ins Fitness Studio wollten wir sowieso wieder einführen. Ist ja auch schön, wenn man dann morgens schon was geschafft hat. Und Duschen kann man da ja auch. Jaja, auch mehrmals die Wochen. Und am Wochenende. Und jeden Tag. Schön, bei diesem Wetter. So ganz ohne Dusche. NICHT.

Freitag komme ich Nachmittags nach Hause. Die Handwerker sind schon weg. Das merke ich zuerst gar nicht: Ich steige aus dem Aufzug und stolpere über Fließen-Pakete. Ein Eimer dreckiges Wasser begrüßt mich. Hinter der Wohnungstür erwarten mich zahlreiche Geräte, von denen ich nicht genau weiß, was man damit anfängt. Ich zähle vier Wasserwaagen unterschiedlicher Größe quer verstreut durch unseren Flur. Das Fließ, dass sich die Arbeiter hingelegt haben, damit sie unseren Wohnungsboden nicht völlig verdrecken und zerstören: liegt noch da. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie vielleicht nur kurz Pause machen. Um 18.00 gehe ich davon aus, dass die Arbeiter sang- und klanglos verschwunden sind. Und räume auf. Zwei Stunden. Jetzt sieht es immerhin wieder halbwegs ok aus und ich kann durch den Flur ohne danach weiße Spuren auf dem Parkett zu hinterlassen.

Auch nach einer Woche ohne nutzbares Badezimmer bin ich noch dankbar. Demnächst werde ich große Schilder ausdrucken: Sei dankbar. Nicht, dass ich es noch vergesse....;)





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